”Große Unterschiede sind schwer zu finden“

Elektroniker des BBZ Plön zu Besuch bei CELF

Am 17. Mai war jede Menge los bei den Elektronikern der CELF in Nykøbing F. Das Projekt RE-BAL ermöglicht deutschen und dänischen Schülern eine Zusammenarbeit und ein Praktikum über die Grenze hinweg. Dank des Fördergebers Interreg Deutschland-Danmark konnten sieben deutsche Berufsschüler nach Dänemark fahren.

Nach ihrer Ankunft machten sie einen Rundgang durch die Schule, wurden den Schülern vorgestellt und erhielten eine Aufgabe für den nächsten Tag. Während der Führung durch die Berufsschule bemerkten die deutschen Gäste Bereiche der Schule, wo Schüler sitzen und arbeiten können. “Es gibt mehr Platz und man hat die Möglichkeit, auch außerhalb der Klasse zu sitzen”, sagte einer der deutschen Schüler. Zum Abschluss des Tages bekam die Gäste einen Einblick in IT-Programm „PRAXIS“, welches die dänischen Schüler im Unterricht nutzen.  “Dänemark ist sehr viel digitaler, in Deutschland gibt es mehr Bücher. Das dänische Unterrichtsmaterial ist auch leichter zu verstehen. Die Struktur ist besser,” sagte ein anderer deutscher Teilnehmer.

Alle erhielten Aufgaben, welche sie zusammen lösen sollten. Die Schüler sollten als Erstes mit Hilfe von Google Home das Licht über eine Sprachsteuerung anschalten. Im Anschluss hatten die Schüler die Aufgabe, mit Hilfe von drei verschiedenen Kontakten zwei Glühbirnen gleichzeitig anzuschalten. Während der Arbeit wurden einige Unterschiede zwischen den deutschen und dänischen Schülern sichtbar. “Die deutschen Schüler sind disziplinierter als wir. Und dann sind sie etwas schüchtern, aber das kann natürlich sein, weil sie Gäste sind.” Für die deutschen Schüler fühlte sich die dänische Lernumgebung und die Kommunikation freier an. In Dänemark spricht man seinen Lehrer und alle anderen mit Vornamen und Du an, während man in Deutschland Herr bzw. Frau und den Nachnamen nutzt und seinen Lehrer siezt.

Laut den dänischen Schülern ist es schwer, große Unterschiede zwischen beiden Ländern zu finden. Trotzdem haben einige der deutschen Schüler etwas Besonderes beim Unterricht in Dänemark bemerkt. „Der dänische Lehrer verbringt mehr Zeit mit dem einzelnen Schüler. Im Gegensatz dazu spricht ein deutscher Lehrer 30 Minuten vorne an der Tafel und dann beginnt man mit der Aufgabe.“ Dem stimmte der deutsche Lehrer zu.

Viele Schüler waren begeistert und denken, dass es bestimmt ein großartiges Erlebnis ist, in einem anderen Land zu arbeiten. “Ich selbst war für ein Praktikum in Deutschland und es war toll, eine längere Zeit mit Deutschen zusammen zu arbeiten,” sagte ein dänischer Elektrikerlehrling. Die deutschen Schüler fanden ebenfalls, dass es ein tolles Erlebnis war. Die großen kulturellen Unterschiede haben sie aber nicht festgestellt, da sie aus Norddeutschland kommen, wo die Kultur sich nicht sehr von der dänischen unterscheidet.

Das vermutlich größte Hindernis, die Sprache, war leicht zu überwinden. Alle Teilnehmer haben Englisch miteinander gesprochen. Es konnte jedoch nicht vermieden werden, dass Dinge falsch gemacht oder missverstanden wurden, weil in einer anderen Sprache kommuniziert wurde. Für alle war es eine lehrreiche Woche und für einige der Schüler bestimmt nicht der letzte Besuch im Nachbarland.