Praktikum in Dänemark vom 14. – 23. Mai 2022 – Teilnehmerin Laura berichtet

Am 14. Mai bin ich mit der Fähre, auf der ich bereits zwei andere Mädels aus der Gruppe kennengelernt habe, von Puttgarden nach Rødby gefahren, um ein Praktikum in Dänemark zu machen.

Angekommen in der Unterkunft in Nykøbing Falster, dem CELF Schulheim, haben wir alle anderen getroffen. Insgesamt waren wir 12 Auszubildende: Darunter waren Elektriker, Maler, Tischler und Azubis aus dem Marketing. Wir waren ein bunter Mix aus Menschen, die alle offen für neue Erfahrungen waren. An diesem ersten Tag haben wir nur unsere Zimmer bezogen, uns kennengelernt und sind im Rosmarino in Nykøbing essen gegangen. Dann haben wir im Schulheim Billard und Tischtennis gespielt und uns einfach unterhalten. Wir haben uns direkt alle gut verstanden und vor allem die Verbindung, dass wir alle aus Lübeck und Umgebung kommen, half uns beim Ankommen und Wohlfühlen.

Am Sonntag sind wir mit einem historischen Postboot in Nakskov gefahren und haben uns die Insel Enehøje angeschaut. Wir hatten einen schönen Sommertag, sind über die Insel spaziert und haben den Strand erkundet. Der lokale Kapitän des Schiffs hatte viel über die alten Tage auf der Insel zu erzählen und freute sich, sein Wissen zu teilen. Danach sind wir in Nykøbing noch im Dhaba indisch essen gegangen.

Der erste Arbeitstag startete für mich am Montag um 10 Uhr. Für die Zeit des Praktikums arbeite ich in der Tourist-Information in Nykøbing, welches außerdem das Museum Obscurum beherbergt. Museum und Tourist-Information gehören zu drei weiteren Museen auf Lolland Falster und zum Dach „Visit Lolland Falster“. Mir wurde zuerst von meiner Ansprechpartnerin Kirsten das Gebäude gezeigt und die Mitarbeiter vorgestellt. Danach haben wir ein paar Besorgungen für den Workshop am nächsten Tag gemacht, mir wurde der Strand in Marielyst gezeigt und Kirsten hat mir viel über das dänische Leben erzählt.

Am Dienstag hatte ich frei, da ich an dem Workshop als Praktikantin nicht teilnehmen konnte. Den Tag habe ich genutzt, um durch Nykøbing zu schlendern und die Stadt kennenzulernen. Am Mittwoch habe ich den größten Teil des Tages im anliegenden Restaurant gearbeitet. Dieses ist das älteste Restaurant Dänemarks, welches leider im Moment nicht im regulären Betrieb ist. Stattdessen werden Schulklassen und Gruppen eingeladen, um Mahlzeiten aus dem 16./17. Jahrhundert nachzustellen. Dabei liegt der Fokus auf zwei verschiedenen Erbsensorten, die hier in der Region angebaut wurden. Die Kinder erfahren erst etwas über die Geschichte des traditionellen Essens und zur Geschichte des Restaurants. Danach bereiten die Kinder in Gruppen verschiedene Mahlzeiten zu, mit Zutaten, die es im damaligen Jahrhundert schon gab. Da die Kinder gut Englisch sprachen, konnte ich ihnen auch an einigen Stellen beim Kochen helfen. Außerdem half ich den anderen Mitarbeiterinnen bei allgemeinen Arbeiten in der Küche und erfuhr nebenbei viel über die Region und das Restaurant. Nachdem die Schulklasse sich verabschiedet hatte, half ich beim Aufräumen und ging danach wieder in die Tourist-Information, um deutsche Texte auf der Website des Museums auf Fehler zu kontrollieren. Nach Feierabend aßen wir wie immer im Schulheim zusammen Abendbrot und spielten noch Mini Golf und Badminton.

Am Donnerstag und Freitag schaute ich mir die Ausstellung des Museums an und machte Fotos. Danach kontrollierte ich weiterhin deutsche Texte und half bei anderen anfallenden Arbeiten. Anschließend lud mich Kirsten noch zu einem typischen dänischen Hot Dog ein. Der Abschied von ihr war schwerer als gedacht und ich hoffe, sie bald wieder besuchen zu können.

Obwohl ich bereits zwei Tage früher, aufgrund von Arbeit in Lübeck, abreisen musste, habe ich doch so viel mitgenommen. Kirsten und alle anderen Mitarbeiter haben mich direkt mit offenen Armen empfangen und freuten sich, mich kennenzulernen. Ich hatte das nicht so erwartet, denn viele geben sich weniger Mühe bei einer Praktikantin, die nur eine Woche bleibt. So viel Offenheit, Freundlichkeit und Ehrgeiz, mir möglichst viel beizubringen überraschte mich positiv und prägte mein Praktikum maßgeblich. Ich war außerdem erstaunt, wie schnell sich die Gruppe vertraut angefühlt hat. Jede freie Minute haben wir zusammengesessen, Billard und Tischtennis gespielt oder uns einfach nur unterhalten. Das Schulheim hat viele Möglichkeiten für Freizeit-Aktivitäten zu bieten, ist nicht weit von der Innenstadt entfernt und nebenan ist sogar eine Schwimmhalle, die wir genutzt haben. Mit dem gestellten Fahrrad konnten wir alles gut erreichen und das gute Wetter genießen. Ich merkte, wie mich neue Menschen, neue Situationen und neue Reize weiterentwickeln lassen.

Dieses Praktikum hätte nicht besser sein können, von der Unterkunft und den Freizeit-Möglichkeiten vor Ort, zu der Gruppe bis hin zur Arbeit und Dänemark an sich. Es hat sich wie eine Auszeit angefühlt. Außerdem habe ich nun neue Verbindungen zu Dänemark und der Tourist-Information in Nykøbing, die mir bei meiner Arbeit in Lübeck ganz sicher noch helfen können. Und auch in Lübeck habe ich neue Freundschaften geschlossen, was ich in so kurzer Zeit nicht für möglich gehalten hatte. Ich bin sehr dankbar, dass Auszubildende die Möglichkeit haben, in den eigenen Job in einem anderen Land reinschnuppern zu dürfen. Ich empfehle jedem, diese Chance zu nutzen.